Hernienchirurgie

Bei einer Hernie (lateinisch hernia , Bruch) handelt es sich um eine Ausstülpung des Bauchfells durch eine Lücke in der Bauchwand oder am Zwerchfell. Hernien treten auch an natürlichen Schwachstellen des Körpers auf, weshalb sowohl Kinder als auch Erwachsene davon betroffen sein können.
Hernienchirurgie
Ein Bauchwandbruch (Hernie [ˈhɛʁniiə]; von lateinisch hernia „Bruch“, von griech. ἔρνος (érnos) „Knospe, Spross“) ist eine krankhafte Lücke in der Bauchwand, durch die das Bauchfell und gegebenenfalls auch im Bauch gelegene Organe nach außen dringen können. Bei jedem Eingeweidebruch besteht potentiell die Gefahr der Einklemmung und lebensgefährlichen Strangulation von Eingeweiden, besonders des Darms.
Das Risiko der Einklemmung beträgt etwa 1–3 % pro Jahr. Eingeweidebrüche sollten in aller Regel operiert werden, da sich die angeborene oder erworbene Lücke in der Bauchwand von alleine nicht wieder verschließt. Wird eine Hernie rechtzeitig operativ versorgt, ist sie in der Regel völlig ungefährlich. Die Operation ist daher prinzipiell mit einer Heilung der Erkrankung gleichzusetzen.
Die verschiedenen Hernienarten
Leistenhernie | Eingeweidebruch in der Leistengegend, wird unterschieden in indirekte und direkte Leistenbrüche nach dem Verlauf des Bruchsackes in der Bauchwand |
Schenkelhernie | Spezielle Form des Leistenbruchs, die in den Oberschenkel zieht |
Nabelhernie | Eingeweidebruch in der Nabelregion |
Epigastrische Hernie | Eingeweidebruch in der Mittellinie des Oberbauchs |
Narbenhernie | Eingeweidebruch im Bereich einer Narbe bei vorangegangener Operation |
Parastomale Hernie | Eingeweidebruch bei künstlichem Darmausgang (Stoma) |
Hiatushernie | Zwerchfellhernie an der Durchtrittsstelle der Speiseröhre in den Bauchraum |
Spieghel-Hernie | Eingeweidebruch im Bereich der seitlichen Bauchwand an der so genannten Spieghel-Linie, die Muskel-Sehnen-Grenze des quer verlaufenden Bauchmuskels (Musculus transversus abdominis) am seitlichen Rand des geraden Bauchmuskels (Musculus rectus abdominis). |
In der Loretto Klinik können aufgrund des Operationsausmaßes Hiatushernien, parastomale Hernien und größere Narbenhernien nicht versorgt werden.
Auf die Versorgung der anderen Hernien ist die Loretto Klinik jedoch umfassend spezialisiert und weißt eine ausgewiesene Expertise auf.
Die operativen Ergebnisse der Loretto Klinik werden seit Jahren an das Herniamed Register (www.herniamed.de) gemeldet, so dass eine ständige externe Überwachung der Operationsergebnisse erfolgt. Dafür wurde der Loretto Klinik das Siegel „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ verliehen.
Diagnostik
Bei der Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) ergeben sich oft schon deutliche Hinweise auf das Vorliegen einer Hernie. Ob tatsächlich ein Eingeweidebruch vorliegt oder nicht und wie dieser beschaffen ist, kann der erfahrene Arzt in den allermeisten Fällen im Rahmen einer körperlichen Untersuchung feststellen. Nur wenn der Bruch sehr klein ist oder bei unklaren Befunden wie ungewöhnlichen anatomischen Verhältnissen, ist der Einsatz von bildgebenden Verfahren (in erster Linie Ultraschall, seltener CT oder MRT) zur weiteren Abklärung sinnvoll.